Liebe Leser,

heute melde ich mich mit einem weiteren Zwischenbericht. Seit der letzten Information Ende Mai hat sich viel getan. Auch wenn in den Medien nicht mehr regelmäßig über Nepal berichtet wird, ist die Situation vor Ort weiter angespannt, wie der regelmäßige telefonische Kontakt zu den Sherpa-Familien in der Khumbu-Region zeigt. Hier der Reihe nach ein aktueller Situationsbericht:

Weitere Spendeneingänge

Erneut gilt der Dank zahlreichen Spendern, die die Hubert & Renate Schwarz-Stiftung in die Möglichkeit versetzen, den Sherpa-Familien und ihren Kindern im oberen Khumbu-Tal zu helfen. Der Gesamtspendeneingang hat inzwischen die 40.000 Euromarke überschritten! Wieder sind Einzelinitiativen dabei, die ich besonders erwähnen möchte. So die eines Ehepaares aus Düsseldorf, das seinen gemeinsamen ‚runden‘ Geburtstag dazu genutzt hat, die Gäste statt persönlicher Geschenke um Geldspenden für ‚Kinder in Nepal‘ zu bitten. Das tolle Ergebnis: ein vierstelliger Euro-Betrag! Eine andere sehr gelungene Aktion: Das Einhard-Gymnasium in Aachen hat in Zusammenarbeit mit der RWTH-Aachen am 18. Juni ‚Germanys 1th Shake-out Day‘ veranstaltet. Es ging dabei um Erdbeben. Den Schülern wurden die Ursachen für die Entstehung von Erdbeben erklärt und in sehr abwechslungsreicher und lehrreicher Form die Verhaltensregeln bei Erdbeben hier oder auf Reisen in stärker erdbebengefährdeten Ländern vermittelt. Ich konnte am Schluss der Veranstaltung über die aktuelle Situation in Nepal berichten. Aus Spenden von Eltern, Lehrern und Schülern kam ein hoher dreistelliger Betrag zusammen! Beides sind sehr gute Beispiele für private oder schulische Initiativen, die Kindern in Nepal zugutekommen.

Das nachstehende Nepal-Spendenkonto ist weiter geöffnet.

Hubert & Renate Schwarz Stiftung
IBAN: DE 97764500000750911000

BIC: BYLADEM1SRS

Stichwort „Kinder in Nepal“ 

Die aktuelle Situation in der Khumbu-Region

Unser Zielgebiet, die Khumbu-Region mit den drei Dörfern Khunde, Khumjung und Pangboche, liegt auf Höhen zwischen 3.800 und 4.000m, oberhalb des Hauptortes Namche Bazar. Die drei Orte können von der Hauptstadt Kathmandu entweder mit dem Helikopter oder mit Kleinflugzeugen bis zum Bergflughafen Lukla auf 2.900m und von da zu Fuß in drei Tagesreisen über Gebirgspfade erreicht werden. Abgesehen von wenigen Helikoperladungen wird Baumaterial vorwiegend von Lukla entweder mit Yaks, Pferden, Maultieren oder Trägen hochtransportiert.

Inzwischen hat der Wiederaufbau in kleinen Schritten begonnen. Da noch bis Anfang / Mitte August Regenzeit herrscht, kann nicht kontinuierlich gebaut werden; nur in ersten Abschnitten und geschützt gegen den Regen unter Planen. Knapp sind immer noch Geld, Baumaterialien und Handwerker. Die Dorfgemeinschaften unterstützen sich gegenseitig. Man hofft, in der kurzen Spätsommerperiode von Mitte August bis Ende Oktober endlich einige Wochen am Stück arbeiten zu können.

Zur Spendenverwendung

Wie im letzten Bericht vom 20. Mai bereits angekündigt, haben wir inzwischen an drei Sherpa-Familien Geld überwiesen. Das Geld ist vollständig bei ihnen angekommen, so dass sie jetzt ihre Häuser aufbauen können. Die über die Jahre entstandene Vertrauensbasis zu den drei Familien ist ein großer Vorteil, weil wir so sicherstellen können, dass das Geld genau da verwendet wird, wo wir es wollen. Die 3 Familien zählen jetzt zu unseren weiteren Ansprechpartnern für die nächsten Maßnahmen.

Im zweiten Schritt planen wir, sieben Familien in den Orten Khunde / Khumjung zu unterstützen, in denen Mütter mit ihren kleinen Kindern – Halbwaisen – leben, da die Väter tot sind. Mit Hilfe unserer Freunde – einer ist der Dorfvorsteher von Khumjung wurden diese sieben Familien sorgfältig ausgewählt. Alle leben in besonders schwierigen Verhältnissen. Hier beispielhaft das schlimme Schicksal der Familie von Maya Sherpa:

Frau Maya Sherpa traf das Schicksal gleich zweimal. Am 20. April 2015 verstarb ihr Mann an Magenkrebs. Fünf Tage später, am 25. April, wurde ihr Haus durch das Erdbeben stark beschädigt. Sie konnte sich und ihre beiden kleinen Söhne im Alter von zwei und fünf Jahren zwar körperlich unversehrt retten, lebt nun aber mit ihren beiden Kindern und ihren Schwiegereltern in dem nur notdürftig reparierten Haus. Wie die meisten Menschen dort oben in den Bergen geht sie – wie ihr Bild auch ausstrahlt – mit Zuversicht und verwurzelt im buddhistischen Glauben in die Zukunft und konzentriert sich auf die Erziehung und Ausbildung ihrer beiden Söhne.

Ich werde Sie/Euch weiter über die Verwendung der Spenden auf dem Laufenden halten.